Technik

Sei g’scheit! Nimm dir Zeit. Am Bahnübergang.

Ungesicherte Bahnübergänge gibt es nicht! Jeder Bahnübergang, im Fachjargon „Eisenbahnkreuzung“ genannt, ist gesichert – und zwar mittels Verkehrszeichen, Lichtzeichen oder Schranken. Warum es dennoch häufig zu Unfällen kommt? Meist aufgrund von Unaufmerksamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer*innen. Viele Unfälle sind daher vermeidbar. Durch das richtige Verhalten am Bahnübergang. Darum: „Sei g’scheit. Nimm dir Zeit am Bahnübergang.

Wo Straße und Schiene einander begegnen, braucht es höchste Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer*innen. Jedes Jahr passieren Unfälle, oft kommt es zu Beinaheunfällen und fast täglich zu brenzligen Situationen. Grund dafür ist häufig ein schlichtes Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer*innen. Unaufmerksamkeit, laute Musik, ein Telefonat, Ignoranz und/oder eine Fehleinschätzung der Situation können am Bahnübergang fatale Folgen haben.

©seigscheit.org

Häufig berichten die Medien dann über teils tragische Unfälle an „ungesicherten Bahnübergängen“. Fakt ist: Es gibt keine ungesicherten Bahnübergänge! Nur die Art der Sicherung unterscheidet sich. Wie die jeweilige Eisenbahnkreuzung zu sichern ist, ist auf Basis der Eisenbahnkreuzungsverordnung festgelegt und behördlich vorgeschrieben. Grundsätzlich gibt es technische und nicht-technische Sicherungsarten, d.h. Verkehrszeichen (=nicht-technische Sicherung) sowie Lichtzeichen- oder Schrankenanlagen (=technische Sicherung).

Mit der 2021 gestarteten Sicherheitskampagne „Sei g’scheit. Nimm dir Zeit. Am Bahnübergang“ wollen wir als Niederösterreich Bahnen Bewusstsein schaffen für die potenzielle Gefahrenquelle „Bahnübergang“. Denn eines ist klar: Jeder Unfall ist einer zuviel!

Bitte unterstütze auch du uns dabei. Lass uns gemeinsam für mehr Sicherheit sorgen! Wie? Schenke jedem Bahnübergang deine volle Aufmerksamkeit und halte dich an die dort geltenden Spielregeln. Als Reminder haben wir hier das kleine Einmaleins des richtigen Verhaltens am Bahnübergang für dich zusammengefasst:

Folgende Verkehrszeichen kündigen einen Bahnübergang an

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Bahnübergang mit Schranken: Du darfst die Eisenbahnkreuzung nur überqueren, wenn der Schranken vollständig geöffnet ist.

Bahnübergang ohne Schranken: Diese Eisenbahnkreuzung darfst du erst überqueren, wenn du dich durch Schauen und Hören in beide Richtungen überzeugt hast, dass kein Zug kommt.

Bahnbaken: Sie stehen 80, 160 und 240 Meter links und rechts vor einer Eisenbahnkreuzung. Sie zeigen dir an, dass du deine Geschwindigkeit reduzieren und deine volle Aufmerksamkeit auf den nahenden Bahnübergang richten sollst.

Folgende Verkehrzeichen findest du direkt am Bahnübergang:

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Andreaskreuz: Es zeigt dir an, ob ein ein- oder mehrgleisiger Bahnübergang gequert wird.

Lichtzeichenanlage: Gelbes oder Rotes Licht = Stopp! Du darfst erst queren, wenn das gelbe oder rote Licht erloschen ist. 

Stoppschild: Du musst unbedingt stehen bleiben! Das gilt übrigens auch für jedes andere Stoppschild im Straßenverkehr 😉

Pfeifsignal: Ohren spitzen und auf Pfeifsignale achten. Diese kündigen einen herannahenden Zug an.

Bitte weitersagen: Wer kurz verweilt, geht’s richtig an!

Ein Bahnübergang erfordert immer deine volle Aufmerksamkeit, denn Züge sind schienengebunden und können nicht ausweichen. Darüber hinaus ist der Bremsweg eines Zugs um ein Vielfaches länger als jener eines Autos. Gemeinsam mit dem ÖAMTC haben wir diesen „Bremsvergleich“ im Frühjahr 2022 eindrucksvoll für dich veranschaulicht:

Das Szenario: Die Himmelstreppe der Mariazellerbahn und ein Pkw des ÖAMTC leiten bei einer jeweiligen Geschwindigkeit von 80 km/h gleichzeitig eine Notbremsung ein. Bis zum tatsächlichen Stillstand benötigt die knapp 90 Tonnen schwere Himmelstreppe bei optimalen Wetterbedingungen 170 Meter, der Pkw mit 1,4 Tonnen hingegen nur 20 Meter.

Der Vergleich macht also sicher! Daher: Sei auch du g’scheit und nimm dir Zeit am Bahnübergang.

Weitere Infos zu unserer Sicherheitskampagne findest du unter: seigscheit.org

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