Viele Wege führen nach Mariazell: Pilgern mit der Mariazellerbahn
Namensgeber und Zielbahnhof unserer Mariazellerbahn ist der geschichtsträchtige und weltberühmte Wallfahrtsort Mariazell. Seine markante Basilika war bereits Schauplatz prominenter Hochzeiten und Papstbesuche. Jährlich zählt das bedeutendste Pilgerziel Österreichs über eine Million Gäste aus aller Herren Länder, darunter hauptsächlich Wallfahrende. Einige der Pilgerwege verlaufen über St. Pölten oder kreuzen unsere Mariazellerbahn etappenweise. Wer nicht ganz so fit ist, zeitlichen Einschränkungen unterliegt oder nach einer komfortablen Rückreisemöglichkeit sucht, kann die Pilgerreise mit einer Bahnfahrt kombinieren.
Unsere schmalspurige Mariazellerbahn ist seit über 100 Jahren im Einsatz und zählt zu den wertvollsten Bahnkulturgütern Österreichs. Ursprünglich sollte sie das Pilgern nach Mariazell erleichtern, heute erfüllt sie ihre Rolle als Vertreterin nachhaltiger Alltags- und Freizeitmobilität mit Bravour. Die rund 85 km lange Strecke startet direkt am Hauptbahnhof in St. Pölten und wird aufgrund ihres Verlaufes in Tal- und Bergstrecke unterteilt. Entlang der 21 Haltestellen bis zum Zielbahnhof Mariazell liegen zahlreiche Wanderrouten bzw. Anbindungen zu Weitwanderwegen, darunter auch Pilgerwege nach Mariazell. Einer davon kreuzt immer wieder ihre Gleise: der „Pielachtaler Pilgerweg“.
Pilgerreise ab Haustüre – Pielachtaler Pilgerweg
Mit dem „Pielachtaler Pilgerweg“ wird das „Wallfahren direkt vor der Haustüre“ für die Einwohnerinnen und Einwohner in und rund um St. Pölten möglich. Ausgangspunkt ist die Landeshauptstadt St. Pölten, die bequem per ÖBB-Fernzug aus dem Osten (Wien) und Westen (Innsbruck) von ganz Mitteleuropa aus erreicht werden kann. Der rund 81 km lange Pilgerweg verlangt seinem Fußvolk in punkto Kondition und Ausdauer aber einiges ab: Es gilt bis zu 2.185 Höhenmeter im Aufstieg zu meistern, dabei befindet man sich am höchsten Punkt auf 1.065 Meter Seehöhe. Immer wieder kreuzt der Streckenverlauf Zustiegsmöglichkeiten zur Mariazellerbahn, etwa in Rabenstein/Pielach, in Kirchberg/Pielach oder in Annaberg-Reith, das vom Kreuzungspunkt Annaberg aus entweder per Bus oder zu Fuß erreicht werden kann. Den genauen Streckenverlauf aller Etappen könnt ihr unter „Pielachtaler Pilgerweg“ nachlesen. Den tagesaktuellen Fahrplan der Mariazellerbahn sowie ein Fahrplan-PDF zum Runterladen findet ihr HIER.
Auf Weitwanderwegen Gott begegnen – Mariazellerweg 06 & Via Sacra
Der „Niederösterreichische Mariazellerweg 06“ ist Teil eines Weitwanderwegenetzes aus insgesamt sieben Pilgerrouten. Er führt Pilgerinnen und Pilger aus dem Waldviertel über die Donau nach St. Pölten und weiter nach Wilhelmsburg bis Annaberg. In einer Variante können Wallfahrende ab dieser Etappe auch über Annaberg-Reith und Mitterbach/Erlaufsee weitergehen. Beide Ortschaften haben eine direkte Anbindung an die Mariazellerbahn, falls die „letzten Ziel-Kilometer“ bereits zu schwer fallen.
Auch einer der traditionsreichsten Pilgerwege – auf dem bereits Kaiser, Könige und Päpste unterwegs waren – kreuzt in Annaberg und Mitterbach die Mariazellerbahn: die anspruchsvolle „Via Sacra“. Die „Heilige Straße“ startet in Brunn am Gebirge bei Wien und bietet nicht nur Wienerinnen und Wienern bzw. Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern eine Möglichkeit mit Gott zu gehen, sondern auch Gästen aus aller Welt. Der rund 121 km lange Weg wird als schwierig eingestuft, im Aufstieg haben die Pilgerinnen und Pilger immerhin 3.240 Höhenmeter und im Abstieg 2.591 Höhenmeter zu bewältigen. Details zu dieser Herausforderung findet ihr unter „Via Sacra“.
Individuelles Pilgern liegt im Trend – Etappen mit der Himmelstreppe
Professionell organisierte Pilgerreisen haben viele Vorteile. Doch manchmal ist eine Teilnahme aus terminlichen Gründen unmöglich oder die Route einfach zu anspruchsvoll. Wer alternativ eine eigene Pilgerreise zusammenstellt, liegt sogar voll im Trend. „Sanfte Pilgerreisen“ mit Kindern oder Senioren können auch Zugfahrten inkludieren. Die „Heimat“ der Mariazellerbahn ist dafür ideal: Sie „durchstreift“ das Pielachtal, den Naturpark Ötscher-Tormäuer sowie das Mariazellerland und bietet damit zahlreiche Wanderwege entlang oder in der Nähe der Bahnstrecke. Sie können meist untereinander zu Tagesetappen kombiniert werden. Wer fit und trittsicher ist, kann zusätzliche Highlights wie die Ötschergräben oder den Ötscher-Aufstieg einplanen. Ein gemütlicher Endspurt entlang der Erlaufstauseen über Mitterbach bis Mariazell bildet einen wunderschönen Ausklang der Pilgerreise. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Region – im Voraus zu buchen ist aber unbedingt erforderlich!
Tipp: Wer nach der Pilgerreise noch zwei, drei Tage in der Region verbringen möchte: Die Gemeindealpe Mitterbach ist ein schönes Ausflugsziel und bequem mit der Mariazellerbahn zu erreichen. Auch der nahe Erlaufsee ist einen Abstecher wert: Er kann von Mariazell aus zu Fuß oder per Bus (RegioBus Steiermark Linie 189, Busbahnhof Mariazell) rasch erreicht werden.
Rückreise mit der Mariazellerbahn
Eure Heimreise führt nach bzw. über St. Pölten? Mit der Mariazellerbahn können kleine und große Gruppen gemütlich zurückpendeln. Die Himmelstreppe der Mariazellerbahn fährt auch während der Modernisierung des Bahnhofes Mariazell direkt vom Ersatzbahnhof Mariazell bis zum Hauptbahnhof St. Pölten. Über den Hauptbahnhof St. Pölten führen internationale Anschlusszüge von/nach Osten bzw. Westen und in nahe Regionen wie die Wachau.
WICHTIGER HINWEIS: Gruppenreisende sollten unbedingt vorab Sitzplätze in der Mariazellerbahn reservieren, die komfortable Zugfahrt ist dann gesichert. Unser Infocenter-Team der Niederösterreich Bahnen ist täglich von 7:30 bis 18:00 Uhr unter +43 2742 360 990-1000 für Fragen und Buchungen erreichbar. Gerne könnt ihr Anfragen auch per E-Mail unter info@niederoesterreichbahnen.at an uns richten – wir freuen uns!
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