#wirliebeneisenbahn: Die Modellbahn von Gerhard Soukup
In lieber Erinnerung an unseren Kollegen Gerhard. | Eisenbahn 24 Stunden am Tag – so könnte man das Leben von Gerhard Soukup, unserem ehemaligen Dienststellenleiter der Wachaubahn und des Reblaus Express, beschreiben. Er lebte im ehemaligen Bahnhof Bad Fischau, arbeitete für die Niederösterreich Bahnen und fuhr in seiner Freizeit Modelle im Maßstab 1:87 in Echtzeit. Möglich machte das seine Betriebssimulationsanlage, an der auch Bahnmitarbeiter*innen ausgebildet wurden.
Anm.: Das Interview stammt aus dem Mai 2020. Im lieben Andenken an Gerhard haben wir uns entschieden, dieses weiterhin online zu belassen.
Seit wann fasziniert dich das Thema Modelleisenbahn? Wie bist du dazu gekommen?
Eigentlich schon immer. Vorprägung oder ähnliches gibt es keine, ich bin der erste in meiner Familie, der sich so intensiv und gerne mit Eisenbahn auseinandersetzt. Ich bin auch kein typischer Modellbauer. Meine Bahn fährt in der Epoche V, sprich in der Ist-Zeit und hat die Original-Stellwerkstechnik, mit der auch die normalen Züge aktuell auf den Schienen fahren. An meiner Anlage werden auch Bahn-Mitarbeiter*innen ausgebildet, da man hier den Bahnbetrieb verständlich erklären kann. Die Steuerungszentrale und ihre Funktionen unterscheiden sich nicht von jenen im regulären Bahnbetrieb.
Was macht daran besonders Spaß?
Dass meine Züge in Echtzeit fahren.
Wieviele Modelleisenbahnen bzw. Modelle besitzt du?
Ich besitze etwa 50 Lokomotiven und Triebwägen sowie rund 100 Waggons.
Hast du eine ganze Szenerie?
Ja, bei mir gibt es im Maßstab 1:87 alles, was es an den Strecken in Natura auch gibt. Zum Beispiel von mir am Bahnhof Bad Fischau bis zum Schneeberg ist die Strecke und ihre Haltestellen bzw. Bahnhöfe originalgetrau nachgebaut. Und der Zug fährt dort hin genauso lange. Das ist auch der Reiz bzw. das Schöne an meiner Anlage, dass eben 1:1 wie im Planverkehr gefahren wird.
Was ist/sind deine Liebling/e und warum?
Lieblingsmodelle gibt es eigentlich nicht.
Seit wann baust du an deiner Modelleisenbahn?
Seit 1998, als ich den Bahnhof hier gekauft habe. Seitdem wurden 450 Meter Gleise, 55 Meter Weichen, 25 Signale und rund 10 Kilometer Kabel verbaut. Meine Steuerzentrale sieht genauso aus wie jene am Bahnhof, der 400 Meter entfernt ist. Als Fahrdienstleiter gebe ich hier die Fahrten frei und die Steuerzentrale schickt die Abfahrts- und Haltebefehle an meine chipgesteuerten Züge.
Wunderschöne Modelle unserer Züge findet ihr in unserem Webshop.
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