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Wenn es für die Himmelstreppen zum „Großen Service“ geht
Dass ein Auto regelmäßig zum Service muss, wissen wir. Aber ein Zug? Ja, auch für unsere Himmelstreppen der Mariazellerbahn geht es alle 600.000 Kilometer zur Großrevision. Hoch erhoben steht die Himmelstreppe in der Werkstatt in Laubenbachmühle. In der Montagegrube wird fleißig gewerkt, denn alle vier Drehgestelle und die beiden Kupplungen müssen abmontiert werden. Das ist bei einer Himmelstreppengarnitur alle 600.000 Kilometer oder nach sechs Jahren notwendig. Die Teile werden gut verpackt an die Herstellerfirmen Stadler in der Schweiz und Voith in Deutschland geschickt, die eine penible Revision vornehmen. Das nimmt natürlich einige Zeit in Anspruch. Damit der Triebwagen weiterhin im Fahrbetrieb eingesetzt werden kann, werden die vorhandenen Ersatzdrehgestelle eingebaut. Allein…
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Gestern und heute: Auf schmalen Spuren durch das Waldviertel
Ein ganzes Jahrhundert lang hat die Schmalspurbahn im Waldviertel Menschen und Güter transportiert. Sie war kraftvolles Symbol für den Aufbruch in die Zukunft. Hoffnungsträgerin einer ganzen Region. Zwei Weltkriege machten die freudigen Erwartungen beinahe zunichte. Die Strecken lagen nunmehr an einer toten Grenze. Ab den 1960er Jahren machten die zunehmende Motorisierung, der Ausbau des Straßennetzes und der immer stärker werdende Individualverkehr der Bahn schwer zu schaffen. Im Jahr 2001 wurde der Gesamtverkehr auf der Strecke seitens der ÖBB schließlich eingestellt. Das Ende einer Traditionsbahn? Nein! Auch heute noch – nach mehr als 115 Jahren – ist die Waldviertelbahn erfolgreich als touristisches Angebot für die großen und kleinen Gäste unterwegs. Aber…
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„Heute bin ich angekommen“
Michael Heussler ist Lokführer mit Leib und Seele. Mit 46 Jahren ging sein Jugendtraum in Erfüllung und er wurde Lokführer bei der Mariazellerbahn. Im Interview erzählt er, wie toll sein Job ist, was er bei den Niederösterreich Bahnen alles machen darf und warum er Tag für Tag Freude daran hat. Man merkt, dass du mit großem Elan bei der Arbeit bist. Was bedeutet Eisenbahn für dich? Michael Heussler: Die Eisenbahn hat mich schon immer interessiert. Als Kind war es das größte Glück für mich, wenn der Schranken bei der Eisenbahnkreuzung unten war, denn dann konnte ich dem Zug beim Vorbeifahren zusehen. Nach der AHS-Matura habe ich Elektrotechnik studiert, um später…
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Mit Volldampf durch die Ausbildung
Sie üben seit jeher eine besondere Faszination auf Eisenbahnfans aus – die Dampflokomotiven. Fünf verschiedene dieser alten Damen sind bei den Niederösterreich Bahnen im Einsatz. Auf der Mariazellerbahn verkehrt die Mh. 6, bei der Waldviertelbahn sind Mh. 1 und Mh. 4 unterwegs und auch den Schneeberg erklimmen regelmäßig zwei Dampflokomotiven. Allesamt weit über 100 Jahre alt. Deren Bedienung ist dementsprechend herausfordernd und verlangt eine Menge an Wissen. Erstmalig haben wir, die Niederösterreich Bahnen, nun selbst zwei Dampflokführer für die Waldviertelbahn ausgebildet: Werner Kellner und Mario Hietler. Warum sie so gerne Dampflok fahren und wie die Ausbildung war, erzählt das Duo im Doppelinterview. 1. Was war für euch der besondere Reiz…
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Mit der Wachaubahn durch das Weltkulturerbe
Die Wachau von ihrer schönsten Seite kennenlernen: Ohne lange Fußwege und doch mitten durch die wunderbare Landschaft – mit der Wachaubahn ist das möglich. Ein Ausflug für alle, die Kultur, Natur und Heurigenflair mit großem Wohlfühlfaktor erleben möchten. Um die Wachau einmal von der „anderen“ Seite zu erleben, starten wir unseren Ausflug am Bahnhof Emmersdorf bei Melk. Von hier aus gelangt man auch per Shuttlebus zur Schallaburg und zu anderen kulturellen Meilensteinen Niederösterreichs. Unser Zug fährt planmäßig ab und wir bewegen uns Richtung Grimsing, wo man eine großartige Sicht auf das gegenüberliegende Schloss Schönbühel sowie das Servitenkloster hat. Die erhöhte Trasse und die Panoramafenster der Wachaubahn lassen herrliche Blicke auf…
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Tiefe Einblicke: Das Georadar macht‘s möglich!
Das Schotterbett unserer Mariazellerbahn wurde in dieser Woche auf Herz und Nieren geprüft: Auf 85 Streckenkilometern haben drei Antennen nach Schlamm, Schmutz und Fremdkörpern im Unterbau gesucht. Bereits vergangene Woche wurde eine der drei Antennen zur Probe von der Firma Ground Control auf der Diesel-Lok V10 montiert, um zu sehen, ob das Gestell für Schmalspurlokomotiven auch hier wirklich gut passt. Die zwei Spezialisten Daniel und Leo fahren für Messungen wie diese durch ganz Europa. Österreich, die Schweiz, Frankreich, die Niederlande und mittlerweile auch Deutschland gehören zu den Einsatzorten der bayrischen Firma. Ihr Wissen ist weltweit gefragt: Erst vor kurzem wurde auch der Untergrund einer chinesischen Schmalspurbahn mit dem Radar vermessen.…
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Das Elisabethkircherl oder die Entdeckung der Stille
Wer kennt das nicht? Die täglichen Herausforderungen des Alltags lassen uns kaum Zeit zum Durchatmen. Ruhige Augenblicke und Zeit zur Besinnung, zum Innehalten, sind zu etwas Seltenem, gar Außergewöhnlichem, geworden. Es gilt, zur Ruhe zu kommen, die Stille wiederzuentdecken, neue Kraft zu tanken. Das berühmte Elisabethkircherl hoch oben am Schneeberg ist so ein Kraftplatz. Egal, ob mit der Schneebergbahn oder zu Fuß erklommen. Kaum oben beim Bergbahnhof Hochschneeberg, dem höchstgelegenen Bahnhof Österreichs angekommen, präsentiert sie sich in ihrer vollen Jugendstilpracht. Nein, sie thront gar hier auf 1.800 Meter – die Kaiserin Elisabeth-Gedächtniskirche, liebevoll „Elisabethkirche“ oder „Elisabethkircherl“ genannt, und ehrt das Andenken an „Sisi“, der legendären Kaiserin und ikonischen Ehefrau Kaiser…
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Konnichiwa, Fans der Eisenbahn!
Die Mariazellerbahn als Vorbild für japanische Eisenbahnunternehmen? Ja genau! Vor kurzem besuchte eine Delegation aus Japan, unter der Leitung von Professor Kiyohito Utsunomiya, die Mariazellerbahn und das Betriebszentrum Laubenbachmühle. Gleich 15 Wissenschaftler der Universitäten Kansai, Kobe, Doshisha, Kindai, Wakayama und Seijo sowie Vertreter japanischer Eisenbahnunternehmen aus dem Raum Osaka besuchten uns im Rahmen ihrer Studienreise durch Europa. Ihr Hauptinteresse: Die Mariazellerbahn als Musterbeispiel für die Attraktivierung einer Regionalbahn. Unter den Besucherinnen und Besuchern waren auch Vertreter der West Japan Railway Company (JR-West), die derzeit mehr als 5.000 Streckenkilometer betreibt, und der Osaka Metro, die rund 2,5 Millionen Fahrgäste täglich befördern. Trotz dieser unglaublichen Dimensionen und dem hohen Stellenwert, den der…
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Im Teamtalk: Oliver Bachinger
Hebekräne, große Maschinen und Züge gehören zum täglichen Leben von Oliver Bachinger. Er leitet die Werkstätte in der Betriebsstätte unserer Niederösterreich Bahnen (NÖVOG) am St. Pöltner Alpenbahnhof. Gemeinsam mit seinem Team kümmert er sich um die Instandhaltung, Reparatur und Aufarbeitung der Züge. #WirSitzenAlleInEinemZug 1. Ich heiße…Oliver Bachinger. 2. Ich bin… Vater von zwei Kindern. 3. Ich mag… gutes Essen. 4. Das erste, das ich morgens mache ist…. Frühstücken. 5. Mein Lieblingsplatz bei den Niederösterreich Bahnen ist… unsere Werkstatt in St. Pölten. 6. Wenn ich ein Schienenfahrzeug wäre, wäre ich… die Ötscherbär Lok 1099. 7. Mein Job in drei Worten… abwechslungsreich, spannend und schön. 8. Du solltest auch bei uns arbeiten,…
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Gestern & heute: Von der Lokalbahn Retz-Drosendorf bis zum Genusszug Reblaus Express
Die Stadt Drosendorf bemühte sich bereits früh um einen Bahnanschluss. Gab es doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts außerhalb großer Städte kaum befestigte Straßen und keinen elektrischen Strom. Die Land- und Forstwirtschaft war die Lebensgrundlage der Menschen der Region. Einige mögliche Bahnstreckenvarianten wurden daher geplant und auch vorkonzessioniert. Keine davon wurde jedoch realisiert. 1908 war es dann soweit. Die Konzession für Bau und Betrieb der normalspurigen Lokalbahn Retz–Drosendorf wurde erteilt. Nach zweijähriger Bauzeit konnte bereits im Jahr 1910 der planmäßige Betrieb auf der neuen Strecke aufgenommen werden. Anfangs wurde die Lokalbahn als Aktiengesellschaft betrieben, aber nach dem Ersten Weltkrieg in die Niederösterreichischen Landesbahnen eingegliedert. Die Zeiten waren schlecht, der wirtschaftliche…